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Saurma, Antoinette von

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Biografie

Antoinette von Saurma

1960 Windhoek, Namibia – lebt in München

Als Kind deutscher Auswanderer wächst Antoinette von Saurma auf einer Farm in Namibia auf. Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte das an Südafrika grenzende Land zum Kolonialgebiet des Deutschen Kaiserreichs und war unter dem Namen Deutsch-Südwestafrika bekannt. In dieses für die Geschichte Namibias prägende Kapitel fallen die Vernichtungs- und Vertreibungsfeldzüge der damaligen Kolonialherren gegen den Stamm der Hereros. Die Folgen dieser bis heute nachwirkenden gesellschaftlich-kulturellen Zäsur sind ein zentrales Thema im Oeuvre der in Johannisburg, London und München ausgebildeten Zeichnerin und Malerin von Saurma.

In ihrem 2020 entstandenen Aquarell-Zyklus Masken setzt sich von Saurma mit der Frage nach den Wurzeln und dem Schicksal der indigenen Bevölkerung Namibias auseinander. Den Ausschlag hierzu gab die Begegnung mit einem in Südafrika lebenden Künstlerfreund. Dieser kombinierte an einer Wand in seinem Atelier eigene Keramiken mit fremden Skulpturen, Kruzifixen und Naturgegenständen, wodurch die Objekte aus ihrem ursprünglichen Kontext gelöst und in einen neuen gesetzt wurden. Dabei faszinierte von Saurma die Gegenüberstellung von Artefakten aus der christlichen und den ursprünglich afrikanischen Religionen.

In den daraufhin entstandenen Aquarellen befasst sich die Künstlerin sowohl mit den kultischen Bedeutungsebenen der durch die Masken dargestellten Tiere und Lebewesen als auch deren abstrahierende Formensprache, die schon die Klassischen Moderne beeinflusste. Gemäß einer lange vor der Kolonialzeit bestehenden Tradition schuf die einheimische Bevölkerung die Kopfbedeckungen zum Schutz des Menschen vor den Gefahren der Natur. Durch das Anlegen der Masken entledigte sich der Träger seiner individuellen Persönlichkeit und übernahm die ihnen zugeschriebenen Kräfte.

Die Besonderheit des Masken-Zyklus liegt in der wechselseitigen Durchdringung ästhetischer und ethnologischer Aspekte. Von Saurma strebt weniger die realistische Wiedergabe der Motive an, sondern durch die Reduktion von Form und Farbe einen ihren Sujets gleichwertigen Abstraktionsgrad. Er ist das Ergebnis eines Erkenntnisprozesses, der sich aus der intensiven Auseinandersetzung mit afrikanischen Masken ergibt und in der Form des Zyklus seine variationsreiche Entsprechung findet. Dem Betrachter vermitteln von Saurmas Aquarelle eine Vorstellung von der spirituellen Kraft, welche bis heute von diesen kultischen Artefakten ausgeht.

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