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Biografie

geboren 1964 – lebt in Berlin

Von den 1980er bis in die 2010er Jahre arbeitet Josef Fischnaller für auflagenstarke Magazine, Werbeagenturen und Filmproduktionen als Porträtfotograf. Gravierende Veränderungen innerhalb der Branche infolge der digitalen Revolution führten dazu, diese Laufbahn nicht länger zu verfolgen. Fischnaller begreift die Zäsur als Chance und wagt den Sprung vom Auftragsfotografen zum freischaffenden Künstler.

Der Durchbruch innerhalb der zeitgenössischen Kunstszene gelingt ihm mit seinem über ein knappes Jahrzehnt hinweg entstehenden Zyklus Prächtig, der in rund 100 Werken die Malerei der alten Meister mit den Mitteln der Fotografie neu interpretiert. In Zusammenarbeit mit Kostümbildnern, Stylisten und Make-Up-Artists stellt Fischnaller gemäß der Tradition des Tableau Vivant berühmte Gemälde der Kunstgeschichte nach und versetzt seine Modelle in die Rolle der jeweiligen Vorbilder. Unabhängig davon, ob die Dargestellten anonym oder prominent sind (u.a. haben Plácido Domingo, Hannelore Elsner und Andrea Sawatzky für Fischnaller posiert), erstaunt der Vergleich zwischen Fischnallers modernen Bildfindungen und ihren historischen Vorlagen von Malern wie Cranach, Raffael oder Rubens. Nicht selten entsteht der etwas ambivalente, dabei durchaus reizvolle Eindruck von Vertrautheit und Distanz, der sich aus der Unterschiedlichkeit der künstlerischen Medien, dem Einsatz verfremdender Elemente sowie der latent spürbaren Ironie des raffinierten Bildregisseurs Fischnaller ergeben. Hierdurch führt der Akt der Betrachtung durch die Analyse des Bildes zu einer Reflexion über das eigene Sehempfinden und das daraus resultierende subjektive Interpretationsverhalten.

Charakteristisch für Fischnallers Œuvre ist das Arbeiten in Werkserien, was ihm die hinlängliche Behandlung eines Grundthemas in verschiedene Richtungen ermöglicht. Mitunter fließend sind die Übergänge zwischen einzelnen Serien, wie etwa bei den Zyklen Prächtig und Apocalypse. In jenem dominieren neben dramatisch inszenierten figürlichen Szenen mal üppig, mal puristisch arrangierte Blumen-, Obst- und Gemüsestücke. Diese wiederum bilden eine Überleitung zu Fischnallers Erotica, deren Bildfindungen in dem Maße anzüglich sind wie die Sichtweisen des Betrachters – honi soie qui mal y pense. Der der Vorstellungswelt der alten Meister immanente Vanitas-Gedanke durchzieht hingegen als Grundmotiv die prachtvollen Blumenstillleben der Serie Les Fleurs. Sie wiederum führt zum jüngsten Zyklus Metamorphose, in denen ein speziell entwickeltes Druckverfahren für Veränderungen des Bildes nach dessen Fertigstellung sorgt. Die technisch experimentell angelegte Serie umfasst sowohl Blumen- als auch Figurenstücke und lässt abermals Fischnallers Faszination für das zeitlose Grundthema menschlichen Daseins erkennen, dass nichts außer der Kunst von Dauer ist.

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