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Francis, Sam

Untitled (SF 57-115)

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Biografie

Sam Francis

1923 San Mateo – 1994 Santa Monica

Infolge eines schweren Unfalls gegen Ende des Zweiten Weltkriegs muss sich Sam Francis jahrelang in Krankenhäusern behandeln lassen. In dieser Zeit findet er Trost und Ablenkung in der Malerei, die ihn für den Rest seines Lebens nicht mehr loslässt. Maßgeblichen Anteil daran hat der Kunstprofessor David Park. 1945 besucht er Francis, erkennt sein Talent und sorgt für den nötigen Unterricht. Besonderen Eindruck machen auf Francis die Werke von Paul Klee, Joan Miró und Pablo Picasso.

Francis, vormals Student der Botanik, Medizin und Psychologie, verfolgt seinen neuen Weg mit großer Entschlossenheit und studiert von 1948 bis 1950 Bildende Kunst und Kunstgeschichte an der University of California in Berkeley. Wichtige Vorbilder in diesen Jahren sind für ihn die Maler Arshile Gorky, Mark Rothko und Clyfford Still. Nachdem Francis sein Studium erfolgreich abschließt, reist er nach Paris, wo er bald Kontakte zu Vertretern der künstlerischen Avantgarde knüpft. Als stilprägend erweist sich die Freundschaft mit Jean-Paul Riopelle. Dieser hat maßgeblichen Anteil daran, dass sich Francis zu einem der bedeutendsten Vertreter des Tachismus entwickelt.

Zu Francis‘ Markenzeichen wird eine eigentümliche Maltechnik, bei der er Farbrinnsale ineinanderfließen lässt, bis sie unverwechselbare Farbkleckse bilden. Charakteristisch sind kräftig leuchtende Kontraste und die sowohl spontan als auch gewollt tropfend aufgetragenen Farbakzente. Als Vertreter einer lyrisch orientierten Form des abstrakten Expressionismus liegt Francis‘ Hauptinteresse auf der Poesie der Farbzusammenstellung. Er selbst äußerte hierzu: „Farbe ist ein Muster, das sich auf der Membran des Geistes abzeichnet“. Die so geschaffenen Kompositionen aus Farbflecken überlagern sich teils lasierend, teils deckend, und liegen mal dicht zusammen, mal weiter auseinander. Die ästhetische Qualität ist dabei entscheidend. Dem Betrachter bieten sich sowohl meditative als auch belebende Seherlebnisse.

1957 unternimmt Francis eine Weltreise, die ihn u.a. nach Japan führt, wo er sein erstes großes Wandgemälde schafft. Es folgen rastlose Jahre, in denen er Ateliers in Paris, Bern, Tokio und New York unterhält. Nach seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig und der documenta II und III in Kassel steigt Francis in den 1970er Jahren zu einem der profiliertesten Vertreter des Action Painting auf. Bis heute finden seine Werke in den USA, Europa und Japan große Beachtung.