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Bing, Henry
Der Raub der Mona Lisa

1911
Tusche, Farbstift und Deckweiß auf Karton
28 x 37 cm

Tusche, Farbstift und Deckweiß auf Karton
27,5 x 36,5 cm
Rechts oben signiert

Veröffentlicht:
Simplicissimus. Jahrgang 16 (1911), Heft 24, Seite 389
Die Franzosen haben mit genialem Scharfsinn erkannt, daß nur Deutsche den frechen Raub im Louvre begangen haben konnten. Die Attentäter sind Sachsen und haben den Diebstahl auf die denkbar einfachste Weise verübt.

 

Als am 21. August 1911 die Mona Lisa aus dem Louvre verschwand, erlebte das 20. Jahrhundert seinen ersten spektakulären Kunstraubskandal. Da von dem Täter jede Spur fehlte, verbreitete die französische Presse das Gerücht, dass es sich um ein politisches Komplott handeln müsse. Ihrer Meinung nach stand das Deutsche Reich hinter dem demütigenden Diebstahl von Leonardo da Vincis Meisterwerk.

Der in München lebende Pariser Künstler Henry Bing entwickelte aus diesem aberwitzigen Vorwurf seine eigene Geschichte. Demnach standen keine professionellen Diebe hinter dem Raub, sondern ein sächsisches Touristenpärchen, dass die italienische Dame als Souvenir mit nach Leipzig nahm. Auf groteske Weise führt Bings zweiteilige Bildergeschichte die Absurdität der französischen Vorwürfe vor Augen. Tatsächlich wurde der italienische Anstreicher Vincenzo Peruggia 1913 des Diebstahls überführt und die Mona Lisa kehrte an ihren alten Platz zurück.

 

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