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Sigmund Lipinsky – Sitzender weiblicher Akt
Lipinsky, Sigmund

Sitzender weiblicher Akt

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Lipinsky, Sigmund

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Lipinsky, Sigmund

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Lipinsky, Sigmund

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Sigmund Lipinsky - Stehender weiblicher Akt mit Blumengirlande
Lipinsky, Sigmund

Stehender weiblicher Akt mit Blumengirlande

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Biografie

Sigmund Lipinsky

1873 Graudenz (Westpreußen) – 1940 Rom

Von 1892 bis 1896 besucht Sigmund Lipinsky die Berliner Akademie der bildenden Künste, an der er anfangs von Paul Meyerheim, später von Anton von Werner unterrichtet wird. Ersterer zählt zu den berühmtesten Tiermalern, letzterer zu den wichtigsten Historienmalern im deutschen Reich. Als Präsident der Akademie nimmt der für seine profunden Ausbildungsmethoden bekannte Werner zudem starken Einfluss auf das Kunstgeschehen in Preußen. Lipinsky, der bereits in jungen Jahren nach größtmöglicher handwerklich-technischer Perfektion strebt, hätte hierin keinen besseren Lehrmeister als Werner finden können.

Nach Abschluss seines Studiums erregt Lipinsky Aufsehen mit dem für das Schloss der Familie von Moltke ausgeführten Monumentalgemälde Einzug der Franzosen in Lübeck im Jahr 1806. Das ganz in der Manier Werner’scher Historienmalerei gehaltene Werk bringt ihm den Großen Staatspreis ein, mit dem ein dreijähriges Stipendium in Rom verbunden ist. Für den von Geist und Kunst der Antike begeisterten Lipinsky geht hierdurch ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Von 1902 bis zu seinem Tod wird er mit Ausnahme des Ersten Weltkrieges in der Ewigen Stadt leben. Dort bezieht er in den ersten Jahren ein unweit der Piazza del Popolo gelegenes Atelier im idyllisch-verwunschenen Park der Villa Strohl-Fern. Hier entstehen, wohl auch um den Anforderungen des Stipendiums gerecht zu werden, ambitionierte Gemälde mythologischen Inhalts wie Circe und Im Garten der Hesperiden. Sie zeichnen sich durch ein gedämpftes Kolorit aus, das mehr aus der Zeichnung denn aus der Malerei heraus entwickelt ist. Einige Jahre später wird Lipinsky die Malerei zugunsten seines druckgrafischen und zeichnerischen Schaffens mit Ausnahme von Studien weitgehend aufgeben.

In Rom legt Lipinsky die künstlerische Prägung seiner Berliner Studienzeit nach und nach ab. Auf ausgedehnten Streifzügen erkundet er die Kirchen, Museen und Monumente der Stadt und hält sie zeichnerisch bis ins kleinste Detail fest. So entsteht im Lauf der Jahre ein beachtlicher Wissens- und Motivschatz, auf den der Künstler immer wieder zurückgreift. Bereichert und ergänzt wird dieser Fundus durch das Studium der mediterranen Landschaft zwischen Rom und dem Golf von Neapel, wohin es Lipinsky in den Sommermonaten zieht. An erster Stelle aber steht für ihn das Zeichnen nach dem lebenden Modell, insbesondere dem weiblichen Akt.

Nach dem Wegzug aus dem Atelier im Park der Villa Strohl-Fern wird Lipinsky im Lauf der Jahrzehnte verschiedene Ateliers in der Via Margutta nahe der Spanischen Treppe unterhalb des Pincio haben. Damit befindet er sich im Epizentrum der deutschsprachigen Künstlerkolonie. Innerhalb dieser wird er sich sowohl aufgrund seiner Verdienste um den Deutschen Künstlerverein als auch als Leiter einer eigenen Zeichen- und Malschule einen Namen machen.

Aus der Fülle seiner Beobachtungen und Studien schafft Lipinsky in Rom ein seinem Umfang wie Inhalt nach reiches druckgrafisches, zeichnerisches und malerisches Oeuvre. Mit seiner Vorliebe für Stoffe und Motive der Antike knüpft der Künstler thematisch an die Tradition der Deutschrömer Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach und Hans von Marées an. Ebenso führt er deren Streben nach einer Symbiose aus Klassizität der Form und Monumentalität der Komposition auf Grundlage der Harmonie fort. Nicht zuletzt hierdurch gerät Lipinsky, dessen Werke ein leiser Hauch von Melancholie umweht, in das unmittelbare Umfeld anderer in Rom arbeitender deutschsprachiger Künstler seiner Generation wie Max Klinger, Otto Greiner und Adolph Hiremy-Hirschl. Mehr noch als diesen ist es ihm ein besonderes Anliegen, die menschliche Schönheit im Geist der Antike zu verherrlichen, eine wesentliche Facette des deutschrömischen Kunstideals.

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