Meister der Verführung

HIGHLIGHTS Internationale Kunstmesse

Hiermit stimmt Kunkel Fine Art auf die 11. Ausgabe der HIGHLIGHTS Internationale Kunstmesse München ein, die vom 22. bis 25. Oktober 2020 in der Residenz München stattfindet. Zusammen mit 26 renommierten Kunsthändlerkollegen möchten wir den Kunstherbst in der Isarmetropole zum Leuchten bringen und unseren Gästen ein herausragendes Kunsterlebnis bieten. Zu den Höhepunkten am Stand von Kunkel Fine Art zählt dieses Jahr eine Sonderpräsentation des Malerfürsten Franz von Stuck, die wir in zwei Teilen vorstellen.

Franz Stuck, Der Tanz, 1894

Du musst Dein Leben tanzen

Der Aufstieg des 1863 als Müllersohn im niederbayerischen Tettenweis geborenen Franz Stuck zu einem der erfolgreichsten Künstler um 1900 erscheint bis heute märchenhaft. Bereits während seines Studiums an der Münchner Kunstakademie machte er sich als brillanter Zeichner einen Namen und nutzte fortan dieses Medium zur Vorbereitung seiner wichtigsten Gemälde und Plastiken. Ein charakteristisches Beispiel hierfür ist eine mit Rötel angelegte Aktstudie, welche die Gesichtszüge des jugendlich schönen Künstlers erkennen lässt. Sie diente ihm für sein 1894 vollendetes Gemälde Der Tanz, in dem er sich mit seiner späteren Ehefrau Mary in dionysischem Rausch wiedergibt. Ein gemaltes: „Da sind wir!

Franz Stuck, Männliche Aktstudie I, um 1894

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Meister der Verführung

Mit seiner Vorliebe für die Schönheit des nackten menschlichen Körpers traf Stuck den Nerv der Zeit. Aufgrund der allgemeinen Sittenstrenge präsentierte er diese jedoch häufig im Gewand der antiken Mythologie und wurde hierin bald zum unübertroffenen Meister. Das 1891 in nur wenigen Exemplaren gegossene Flachrelief Faun und Nixe führt vor Augen, dass der Künstler seinen erotischen Darstellungen zuweilen eine augenzwinkernd heitere Note gab. Wenige Jahre später integrierte Stuck das miteinander flirtende Paar in den Altar der Sünde, welcher im Mittelpunkt des Prachtateliers seiner Villa stand.

Franz von Stuck, Faun und Nixe

Franz Stuck, Faun und Nixe, 1891

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Franz Stucks Malatelier mit dem Altar der Sünde

Auf zu neuen Ufern

Ebenfalls zu Beginn seiner Karriere schuf Stuck um 1892 das Gemälde Liebespaar am Waldrand. Es zeigt ein nach der damaligen Mode gekleidetes junges Paar in freier Natur und kann als Versuch des aufstrebenden Malerfürsten interpretiert werden, Tradition und Moderne symbiotisch miteinander zu vereinen. Während Stuck einerseits das seit der Romantik verbreitete Sehnsuchtsmotiv nach Ursprünglichkeit aufgreift, lädt er seine Komposition zugleich mit symbolischen Elementen auf. Der dunkle Tann, der am Abendhimmel aufsteigende Vogelschwarm sowie die beiden entfernt in Rot und Gold aufleuchtenden Bäume stehen als Chiffren für die Wechselhaftigkeit des menschlichen Lebensweges mit all seinen Unwägbarkeiten und Möglichkeiten. Zusammen mit anderen frühen Landschaftsgemälden verschaffte es Stuck nicht zuletzt in Wiener Künstlerkreisen große Anerkennung und bewog unter anderem Gustav Klimt dazu, sich ebenfalls der Landschaftsmalerei zu widmen.

Franz Stuck, Liebespaar am Waldrand, um 1892

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Der Sonne entgegen

Mit diesen und anderen Werken gelang Stuck innerhalb weniger Jahre der Durchbruch im offiziellen Kunstbetrieb. 1892 gründete er zusammen mit anerkannten Künstlerkollegen die Münchner Sezession, 1895 erhielt er eine Professur an der Münchner Akademie und 1899 bezog er zusammen mit seiner für ihre Schönheit berühmten Ehefrau Mary eines der prächtigsten Künstlerhäuser Europas. Bis heute ist die nach seinen Plänen als Gesamtkunstwerk gestaltete Villa Stuck eindrucksvolles Zeugnis einer beispiellosen Künstlerkarriere um 1900.


Franz Stuck, Franz und Mary Stuck, 1897

Außenansicht der Villa Stuck, 1909

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in München auf der HIGHLIGHTS Internationale Kunstmesse.

HIGHLIGHTS Internationale Kunstmesse München
Residenz München
Eingang Kaiserhof, Residenzstr. 1
80333 München

Reguläre Öffnungszeiten:
22. – 25. Oktober 2020: täglich 10.00 – 19.00 Uhr
22. Oktober 2020: Langer Abend bis 22.00 Uhr