Reznicek, Ferdinand von
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Biografie
Ferdinand von Reznicek
1868 Wien – 1909 München
Nach Beendigung des Militärdienstes zieht Ferdinand von Reznicek 1888 von Wien nach München. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitet er neben dem Studium an der Akademie als Pressezeichner für die humoristische Wochenschrift Fliegende Blätter. Rezniceks Illustrationen erregen die Aufmerksamkeit des Verlegers Albert Langen, der ihn noch im Gründungsjahr seiner ab 1896 erscheinenden Satirezeitschrift Simplicissimus als festen Mitarbeiter engagiert. Bald zählt der österreichische Aristokrat zu den beliebtesten Zeichnern des Blattes und ist bis zu seinem Tod mit knapp 600 Beiträgen im Simplicissimus vertreten. Darüber hinaus publiziert der Albert Langen-Verlag sieben Alben mit Rezniceks besten Zeichnungen. Seine Nachfolge treten Ernst Heilemann, Marcello Dudovich und Brynolf Wennerberg an.
Im Gegensatz zu den Simplicissimus-Mitarbeitern Olaf Gulbransson, Thomas Theodor Heine oder Bruno Paul behandelt Reznicek keine politischen Themen. Seine Motive sind meist in der Welt des Geburts- oder Geldadels, aber auch in der Lebe- und Halbwelt angesiedelt. Boudoirs, Séparées und Ballsäle bilden die Kulisse für allerlei amüsante Szenen, in denen es häufig um die Aufdeckung doppelter Moral oder die erotische Annäherung zwischen Mann und Frau geht. Eine komische Note erhalten die Beiträge durch einen von der Redaktion beigefügten Titel bzw. Bildtext.
Anders als die meisten Mitarbeiter des Simplicissimus verzichtet Reznicek in seinen Darstellungen auf übertreibende oder verzerrende Elemente, weshalb sie nur bedingt als Karikaturen anzusehen sind. Die vorwiegend mit Tusche, Feder und Gouache ausgeführten Werke zeichnen sich durch elegante Strichführung sowie ausgeprägten Farbsinn aus und sind in der Regel als bildhaft komponierte Szenen angelegt. Besonderes Augenmerk legt der Künstler auf die Wiedergabe der Gewänder mit ihren Fältelungen und Mustern, die mit fließendem Pinselstrich aufgetragen sind. Durch zarte tonale Abstufungen bzw. monochrome Schattierungen gewinnen Rezniceks Arbeiten gemäldeartigen Charakter.
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