Von der Leichtigkeit des Seins
Virtuelle Showroom-Ausstellung
Nach dem positiven Echo auf seinen ersten virtuellen Showroom mit Werken des zeitgenössischen französischen Fotografen Gilles Lorin freut sich KUNKEL FINE ART seinen zweiten virtuellen Showroom vorstellen zu dürfen. Zu sehen ist die Ausstellung VON DER LEICHTIGKEIT DES SEINS. Lebenslust zwischen Belle Époque und Roaring Twenties. Sie führt in die bewegte Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in der die Künste die Schwelle zur Moderne überschritten.
Einblick in den virtuellen Showroom
Flott gelebt!
Europa um 1900: Jahrzehnte des Friedens führen zu großem Wohlstand in weiten Teilen der Gesellschaft. Damit einher geht das Bedürfnis sich zu amüsieren und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Die Schauplätze der Belle Époque, an denen man sowohl sehen als auch gesehen werden möchte, sind die Boulevards der Metropolen, ihre Cafés und Cabarets, Ateliers und Galerien sowie Konzertsäle und Salons.
Adolf Münzer, Routine
Ob in Paris, Berlin, Wien oder München, überall stürzen sich die Künstler mit Begeisterung ins pralle Leben, das ihnen die besten Motive für ihre Werke liefert. Während Ernst Heilemann, Adolf Münzer und Ferdinand von Reznicek die Wonnen der Bourgeoisie schildern, tauchen Julia Feininger und Lyonel Feininger die Welt der von gesellschaftlichen Konventionen freien Bohème ein. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 findet das unbeschwerte Lebensgefühl der Belle Époque jedoch ein jähes Ende.
Julia Feininger, Kaffeehausszene in Paris
Babylon Berlin
Deutschland nach 1918: Vier entbehrungsreiche Kriegsjahre haben zu gravierenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen geführt. Sind die Anfangsjahre der Weimarer Republik von sozialen Nöten und Verwerfungen geprägt, so sorgt der wirtschaftliche Aufschwung ab Mitte der 1920er Jahre für neuen Wohlstand. Dieser krasse Zwiespalt spiegelt sich in den unterschiedlichen Lebensrealitäten von Ober- und Unterschicht der Roaring Twenties. Am deutlichsten treten sie in der Hauptstadt Berlin zutage, das Künstler aus allen Teilen Deutschlands magisch anzieht.
Otto Dix, Leonie
Als Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit setzt sich Otto Dix mit den Randgruppen der Gesellschaft auseinander, deren Habitus und Schicksal er in schonungslosen Milieustudien vor Augen führt. Einen Kontrast hierzu bilden die von der Ästhetik des Art Déco inspirierten Aquarelle der Berliner Künstlerin Dörte Clara Wolff, genannt DODO. Ihre ironischen Schilderungen illustrieren den mondänen Lebensstil der oberen 10.000, die sich zwischen Côte d’Azur, Schweizer Bergwelt und Ägypten vergnügen.
DODO, Mondscheinglück
Was die Belle Époque mit den Roaring Twenties verbindet, ist die ungezügelte Lebenslust der Zeitgenossen. Es zählt zur Tragik der Geschichte, dass beiden Epochen jeweils nur eine kurze Blütezeit beschert war. Sie bildeten die Voraussetzungen für den Siegeszug der Moderne, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weltweit an Dynamik gewann.